Banksy, Barbara und die Lust am Subversiven

Banksy? Über den englischen Künstler Banksy ist schon viel geschrieben worden. Bekannt geworden ist er über seine Graffiti, die er oft mit Schablonen macht. Dabei verändert er bekannte Motive und zeigt seine Sichtweise auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Da viele Kunstwerke illegal angebracht wurden, versucht er, seine Identität geheim zu halten. Die ersten Bilder tauchten 1993 in Bristol auf. Danach folgte London, und seitdem finden sich auch in den USA und vielen anderen Ländern seine Werke, die meistens nicht unterzeichnet sind.

banksy1banksy2In E-Mail-Interviews lässt Banksy immer wieder Kritik an der Kunstszene durchblicken: “Ich glaube, dass die Kunst derzeit nichts für Zuschauer ist. Ich weiss nicht, wieso die Kunstwelt damit durchkommt. Das wäre so, wie wenn ein DJ im Radio ein wirres Durcheinander von Klängen spielen würde und die Zuhörer auffordert, die zugehörige Doktorarbeit durchzulesen, um die Musik etwas besser zu verstehen.”banksy3banksy4

barbara1Barbara? Verständliche Kunst gibt es auch bei Barbara. Sie kommentiert Schilder, die sie im Straßenraum findet. Auch sie hält ihre Identität geheim. Allerdings weniger aus Angst, eine Anzeige zu bekommen als vielmehr um nicht zu viel Aufmerksamkeit auf ihre Person zu lenken. Trotzdem unterschreibt sie -anders als Banksy- fast immer mit ihrem (Künstler-)Namen.

Im Interview verrät sie, dass ihre Werke kaum Bestand haben, und dass manchmal nur wenige Stunden bleiben, bis alle Spuren wieder beseitigt sind. Daher wäre sie eines Tages darauf gekommen, Fotos zu machen und diese auf Facebook zu veröffentlichen. Erst seit dieser Zeit ist ihre Kunst einem breiteren Publikum zugänglich.

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Und die Zuschauer? Satire hat Hochkonjunktur. Dass sich die Künstler etwas trauen, indem sie den öffentlichen Raum ungefragt für die Kunst nutzen, bringt ihnen Bewunderung ein und unterstreicht die Ernsthaftigkeit der Botschaften. Und schliesslich trägt der Verbreitungsweg Internet enorm dazu bei, die Kunst bekannt zu machen: Es muss keine Galerie aufgesucht werden, es gibt keine Exklusivität. Diese Kunst passt ideal in diese Zeit.


Quellen: Banksy, Wikipedia, The New Yorker
Barbaras Facebook-Seite, Rhein-Neckar-Zeitung

Ein Gedanke zu „Banksy, Barbara und die Lust am Subversiven

  1. in diesem Zusammenhang lohnt es sich, auch einmal den Namen Zevs zu googeln, auch ein interessanter street artist…

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