SWR2 Aula: Ich rate Ihnen zu einem Ratgeber mit gutem Rat: Über das Gelingen
Der Arzt und Psychotherapeut Manfred Lütz hatte genug von den ganzen Ratgebern zum Thema Glück und wie man es findet. Daher hat er sein eigenes Buch geschrieben und bringt darin viel von seiner Praxiserfahrung als Therapeut unter.
Die Sendung ist allerdings viel weniger ernst, als es der Titel vermuten lässt. So wurde er von einem Reporter gefragt, ob er etwas zum “Burnout” sagen könne, unter dem die Menschen leiden. Lütz antwortete, dass es diese Krankheit nicht gäbe. Daraufhin fragt der Reporter verdutzt, ob aber die ständige Erreichbarkeit nicht Stress verursachen würde. Lütz antwortete, dass man die Kirche mal im Dorf lassen solle. Im Dreißigjährigen Krieg sei man jederzeit für die Schweden erreichbar gewesen, was garantiert sehr viel stressiger gewesen sein dürfte…
Radiolab: The Fix
Was wäre, wenn man eine Sucht, z.B. Alkoholismus oder Kokainabhängigkeit, mit einem Medikament ausschalten könnte? Es gibt Drogen, die das bewirken, aber sie werden selten verschrieben. Dazu gehört Baclofen, ein Muskelralaxanz, das der französische Arzt Olivier Ameisen im Selbstversuch zur Behandlung seiner Alkoholsucht angewendet hat. Eine Journalistin des Radiolab entdeckte sein Buch “Das Ende meiner Sucht” zufällig in einer Buchhandlung, und hat mit ihm telefoniert. In der Sendung kommen noch weitere Personen zu Wort, deren jahrelange Sucht über Nacht unterbrochen wurde. Nicht immer wendet sich das zum Guten.
Wie bei Radiolab üblich bleibt es jedoch nicht einfach bei dem Bericht, sondern es geht auch immer um den tieferen Kern des Problems. Wie es sein kann, dass die Medikamente, die immerhin seit 1994 in den USA zugelassen sind, keine breite Anwendung gefunden haben, so wie z.B. Prozac bei Depressionen?
Und: Wieso gibt es überhaupt Süchte? Sind sie eigentlich für irgend etwas nützlich? Dr. Anna Rose Childress (University of Pennsylvania) beantwortet die Frage so: Wenn Mangel herrscht, dann sei es die Sucht, die den Menschen dazu motiviert, sich besonders anzustrengen, um zum Ziel zu kommen. Menschen, die zur Sucht neigen, sollten in diesen Situationen eigentlich einen evolutionären Vorteil haben. Aber immer dann, wenn der Stoff im Überfluss vorhanden sei, schlage dieser Vorteil ins Gegenteil um.
Anna Rose Childress hat in der Erforschung der Sucht schon so manche Erkenntnis gewonnen. Speziell im Fall von Kokain und Alkohol hat sie mit bildgebenden Verfahren (fMRT) Craving sichtbar dargestellt. Zugleich hat sie die Wirkung von Baclofen mit dem selben Verfahren nachgewiesen. Leider ist das Video nicht mehr auf Youtube verfügbar.