Was ist das? Terra Preta scheint einer der fruchtbarsten Böden überhaupt zu sein. Es sind schwarze Erden die im Amazonasbecken vorkommen und menschlichen Ursprungs sind.
Die ältesten Funde sind 5000 Jahre, die jüngsten 500 Jahre alt. Mit dem Eintreffen der Europäer in Amerika und dem enormen Bevölkerkungsschwund der Ureinwohner scheint das Wissen um die Herstellung der Terra Preta verloren gegangen zu sein. Es ist bis heute nicht ganz klar, wie diese Erden entstanden sind.
Vermutlich haben die Ureinwohner allen Abfall einfach in große Tongefäße geworfen, die vor oder in der Nähe der Behausungen standen. Es finden sich Essensreste, Fäkalien (menschlich und tierisch), Fischgräten, Knochen, Kohle (vermutlich von den Kochstellen), Holz und Pflanzenreste sowie Tonscherben. [Nicht erforscht ist, ob auch menschliche Überreste auf diese Weise “recycled” wurden.]
Die Holzkohle bindet den Geruch, der Deckel auf dem Tongefäß bewirkt den Luftabschluss und die Wärme sorgt dafür, dass der Fermentationsprozess schnell abläuft. “Aerobe Fermentierung” ist die chemische Umwandlung von Stoffen durch Baktieren ohne Sauerstoff.
Terra Preta Nova. Heute wird geforscht, wie die schwarze Erde mit modernen Mitteln hergestellt werden kann. Dazu gibt es Pilotprojekte:
Im botanischen Garten Berlin muss jedes Jahr ein enormer Betrag aufgewendet werden, um Grünschnitt zu entsorgen. Andererseits wird viel Geld für Dünger und andere Zusatzstoffe ausgegeben. Jetzt wird erforscht, ob sich diese Kosten reduzieren lassen, wenn ein Teil des Grünschnitts und die Fäkalien, die durch die Besucher anfallen, in Terra Preta umgewandelt werden.
Im Hamburger Hauptbahnhof ist seit 2012 eine öffentliche Toiletteneinrichtung in Betrieb, die Fäkalien getrennt sammelt. Der Urin wird anderweitig genutzt, die Feststoffe zusammen mit Kohle zu Terra Preta verarbeitet.
Quellen: SWR2 Wissen, Wikipedia, Terra Preta Program